Praxisbeispiel Paderborn
Workshop für geflüchtete Mädchen und junge Frauen als Eintrittskarte in die Berufsorientierung
Fünf Tage lang standen kreative Challenges, sportliche Herausforderungen und Teamarbeit ebenso auf dem Programm wie das Kennenlernen der Stadt Paderborn und ihrer Institutionen. Das Ziel war es, die Mädchen und jungen Frauen zu informieren, motivieren, aktivieren und empowern und ihnen Unterstützung in der Berufsorientierung zu geben.
Die Gruppe bestand aus Teilnehmerinnen aus Syrien, Afghanistan, Somalia, dem Irak und der Ukraine. Viele von ihnen hatten eine Freundin oder Klassenkameradin dabei, sodass das Eis schnell gebrochen war und sie sich lebhaft austauschten.
„Mädchen und junge Frauen mit Fluchthintergrund sind nach wie vor sehr unterrepräsentiert in den Gruppenstunden, die in den Ehrenamtsräumen der Übergangswohnheime der Stadt Paderborn angeboten werden oder in den Sportvereinen. Aufgrund dieses Umstandes ist das Projekt gezielt ausschließlich auf Mädchen und junge Frauen ausgerichtet“, erklärte Irina Hartmann-Talhof von der Stadt Paderborn, Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten.
Freizeitgestaltung
Nachdem der erste Tag aus Organisatorischem und gegenseitigem Kennenlernen bestand, waren die restlichen Tage gefüllt mit einem abwechslungsreichen Programm rund um Paderborn. Bei einer Schnitzeljagd durch die Stadt sowie einer Führung durch den Dom und die Stadtbibliothek lernten die Teilnehmenden Paderborn und seine Freizeitmöglichkeiten kennen. Sarah Bröckling von der Stadt Paderborn, Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten, freute sich: „Es ist toll zu sehen, wie gut unsere Angebote angenommen werden“.
Berufsorientierung
Daneben bot das Programm den jungen Frauen die Möglichkeit, sich über ihre persönliche berufliche Orientierung Gedanken zu machen, indem sie das Berufsinformationszentrum der Agentur für Arbeit besuchten und sich über Praktikums- und Ausbildungsplätze informierten. Viele der Teilnehmerinnen brachten schon konkrete Vorstellungen mit und konnten ihre Recherche dort vertiefen.
Teambuilding
Als Abschluss einer intensiven Woche wuchsen die Jugendlichen im Kletterpark über sich hinaus und bezwangen gemeinsam die hohen Bäume. „Wir möchten den Projektteilnehmerinnen zeigen: Wenn ihr euch etwas vornehmt, dann schafft ihr das auch“, erklärte Irina Hartmann-Talhof.
Das Projekt ist noch nicht beendet: Bei einem Nachtreffen sollen alle noch einmal auf die schönen Momente zurückblicken, sich weiterhin austauschen und die vorgestellten Angebote auch in Zukunft wahrnehmen.
Potenzial fördern
Für den nächsten Workshop in den Osterferien 2023 gibt es bereits die ersten Anmeldungen von jungen Frauen. Auch haben sich schon Institutionen aus dem Bereich der Berufsorientierung für junge Menschen angekündigt, die zukünftig gerne ein Punkt auf der Agenda des Workshops sein möchten, um junges Potenzial zu fördern.
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Wie sportliche Berufsorientierung für junge Geflüchtete gelingt. Erkenntnisse aus dem Programm fit nach vorn.
Warum ist die Verknüpfung von Sport und Berufsorientierung besonders für junge Geflüchtete sinnvoll? Warum braucht es dafür Bündnisse und wie können diese erfolgreich arbeiten? Antworten auf diese Fragen liefern die Erkenntnisse aus der Programmarbeit von fit nach vorn.