Von Ausflug bis Ausbildung – was fit nach vorn 2024 bewegt hat
Erfolgreiche Begleitung junger Menschen mit Fluchthintergrund
Durch Sport jungen Menschen mit Fluchthintergrund einen niedrigschwelligen Zugang zu Gemeinschaft und Bildung ermöglichen – das war das Ziel des Programms fit nach vorn der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Erfolgreich gelungen ist dies durch die gezielte, individuelle Beratung und Begleitung in den vielfältigen Angeboten der bundesweit 15 fit nach vorn-Bündnisse. Während einige Bündnisse sich auf die sportliche Integration und den Übergang in die Vereine spezialisierten und so gesellschaftliche Teilhabe ermöglichten, standen bei anderen Akteuren die Themen Arbeit und Beruf, andere Beratungsangebote oder die sozialräumliche Orientierung im Vordergrund.
Teilnehmende aus über 20 Nationen
Nach dreijähriger Laufzeit endet nun fit nach vorn – obwohl es weiterhin einen hohen Bedarf gibt, die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen mit Fluchterfahrung zu fördern. Die zentralen Themen der Teilnehmenden änderten sich aktuell im Vergleich zu 2023 kaum. Im Vordergrund standen weiterhin das Erlernen der deutschen Sprache, die individuelle Bleibeperspektive, Ausbildung, Berufseinstieg, Wohnsituation sowie Unterstützung bei Behörden.
Als Folge der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine vergrößerte sich die Gruppe der Kinder und Mütter – und damit auch die Form der entsprechend notwendigen Angebote wie etwa schulische Nachhilfe, sozialräumliche Orientierung, psychosoziale Unterstützung für Mütter.
Insgesamt waren an allen Bündnis-Standorten in diesem Jahr in 31 regelmäßigen Sportangeboten wöchentlich 424 Personen mit über 20 Nationalitäten eingebunden. Etwa ein Viertel der erreichten Personen war weiblich. Ungefähr die Hälfte der Teilnehmenden nahm mit dem Sport verknüpfte Angebote in Anspruch, wie zum Beispiel Beratungen zu Aufenthaltsrecht und Wohnungssuche, Berufsorientierung und Unterstützung bei Bewerbungen sowie psychosoziale Unterstützung und auch empowernde Formate.
Mehr als 2000 Menschen erreichte fit nach vorn mit der großen Zahl an unregelmäßigen Zusatzangeboten wie Turnieren, Ausflügen, Besuchen bei Berufsmessen oder auch Festen.
Sport verbindet und schafft sichere Räume
Einige Bündnis-Partner haben als Thema zudem explizit die soziale Isolation der jungen Geflüchteten genannt. Positiv stand dieser die Wirkung des Sports allgemein sowie die vermehrte Vernetzung von Geflüchteten mit länger ansässigen Menschen gegenüber. Gleichzeitig nehmen viele Geflüchtete die Sportangebote in den fit nach vorn-Bündnissen als sicherere (safer spaces) Räume wahr. In Breitensportvereine haben nur einige Standorte in größerer Anzahl vermittelt. Durchschnittlich waren es 12 Teilnehmende pro Bündnis.
Nachhaltiges Empowerment – selbst Verantwortung übernehmen
Dass die jungen Menschen trotz ihrer – oft traumatisierenden – Fluchtgeschichte nicht nur Beratung und Begleitung brauchen, sondern sich selbst engagieren und aktiv einbringen möchten, zeigte die intensive Resonanz zur Workshop-Reihe fit für verantwortung. Mit der Weiterbildung der DKJS haben sich Teilnehmende auf ein eigenes Engagement im Sportbereich vorbereitet – etwa als Trainer:in. Unabhängig von diesem Zusatzmodul engagierten sich in diesem Jahr 16 Übungsleiter:innen, 18 Co-Trainer:innen und 30 Sprachmittler:innen.
fit nach vorn sagt Danke!
Nach drei Jahren verabschiedet sich Ende Dezember das fit nach vorn-Team und sagt allen beteiligten Partner:innen, Akteur:innen und allen Teilnehmenden großen Dank für ihr Engagement.
„Ich möchte den 15 fit nach von-Bündnissen stellvertretend für so viele Engagierte im ganzen Land Danke sagen. Und ich möchte alle, die sich – schon lange oder erst seit Kurzem – für junge Menschen mit Fluchterfahrung engagieren, dazu ermutigen, dies auch weiterhin zu tun. Denn dieses Engagement ist wichtig und trägt dazu bei, Bildungschancen, gesellschaftliche Teilhabe und ein positives, vielfältiges Miteinander in die Tat umzusetzen“, bekräftigt Judith Strohm, Programmleitung fit nach vorn.
Zum Vergleich die Bilanz 2023.
Einblick in die Fortbildung fit für verantwortung.
Good practice und Handlungsempfehlungen hat das fit nach vorn-Team in dieser Publikation zusammengestellt.