fit nach vorn-connect

Auftakt der neuen Online-Veranstaltungsreihe

Bei „fit nach vorn-connect“ können sich Beteiligte aus den fit nach vorn-Bündnissen in diesem Jahr in regelmäßigen Abständen zu Themen rund um das Programm informieren und austauschen. Am 14. März fand der Auftakttermin statt. Zwölf Bündnisbeteiligte aus neun Städten kamen zusammen, um sich über die Motivation und Unterstützung junger Geflüchteter auf ihrem Weg zu langfristigen beruflichen Zielen auszutauschen.

Mitarbeiter:innen des „bridge – Berliner Netzwerke für Bleiberecht“ lieferten einen inhaltlichen Input. Das Projekt, getragen vom Büro der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration sowie dem Zentrum ÜBERLEBEN, zielt darauf ab, besonders benachteiligte Geflüchtete erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Lina Pyde vom Büro der Beauftragten des Senats von Berlin für Integration und Migration skizzierte den Teilnehmenden den komplexen Prozess des Asylentscheidungsverfahrens. Sie betonte dabei, dass eine qualifizierte Berufsausbildung unter Umständen die Bleibeperspektive verbessern kann.

Die Psycholog:innen Laura Gärtner und David Jansen vom Zentrum ÜBERLEBEN sprachen über psychosoziale Faktoren, wie die Auswirkungen von Traumata, die bei der Begleitung von Menschen mit Fluchterfahrung eine wichtige Rolle spielen. Fallbeispiele aus der Beratungspraxis von „bridge“ verdeutlichten, wie wichtig es ist, die individuellen Lebensumstände und Beweggründe der jungen Menschen bei der Entwicklung beruflicher Perspektiven zu berücksichtigen. Die beiden betonten die Wichtigkeit, verschiedene berufliche Optionen als gleichwertig anzuerkennen und bei einer Beratung wertfrei abzuwägen. Sie hoben die positive Wirkung besonders hervor, die Sportangeboten auf die psychosoziale Gesundheit der Zielgruppe und ihre Rolle bei der Prävention von psychischen Erkrankungen hat.

Im anschließenden Austausch teilten die Teilnehmenden Erfolgsgeschichten aus der Begleitung von jungen Menschen, die sich häufig als Ergebnis einer langen und individuellen (ehrenamtlichen) Unterstützung zeigen. Dabei wurde deutlich, dass der Unterstützungsbedarf an vielen Stellen personell nicht gedeckt werden kann, unter anderem aufgrund bürokratischer Hürden und Versäumnisse. Dies unterstreicht die Relevanz von ehrenamtlichem Engagement.

Eine konkrete Empfehlung der Teilnehmenden war die Einbeziehung von Kooperationspartner:innen wie der Organisation JOBLINGE und die Implementierung von peer-to-peer Ansätzen bei der Verknüpfung von Sport- und Berufsorientierungsangeboten. Die Inputgebenden verwiesen zudem auf die Projektverbünde im Programm „Wir-Netzwerke integrieren Geflüchtete in den regionalen Arbeitsmarkt“.

Eine Übersicht der bundesweit geförderten Beratungs- und Unterstützungsprojekte ist hier zu finden.