Sport verbindet
„Zusammen aus der Einsamkeit“
Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis diskutierten beim Fachtag des Programms fit nach vorn darüber, wie psychosoziale Unterstützung und sportliche Aktivitäten dazu beitragen können, Einsamkeit bei jungen geflüchteten Menschen zu verhindern und zu lindern. Die rund 80 Fachreferent:innen und Akteur:innen der Veranstaltung betonten die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen, da Einsamkeit nicht nur individuelle Auswirkungen hat, sondern auch gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Erfahrungen wie die von Mariam, Teilnehmerin im fit nach vorn-Bündnis in Dortmund, verdeutlichen die Bedeutung von sozialen Angeboten für junge Geflüchtete. „Durch Sport habe ich viele Freunde kennengelernt und ich konnte den Stress loswerden. Dadurch war ich dann motiviert in der Schule und auch in meinem Alltag“, erzählt Mariam. Die Herausforderungen, die mit der Flucht verbunden sind, können zu starken Gefühlen von Einsamkeit und Isolation führen, was sich wiederum auf verschiedene Lebensbereiche auswirkt.
Anne Rolvering, Geschäftsführerin der DKJS, betont die Bedeutung von Netzwerken für junge Geflüchtete: „Die fit nach vorn-Bündnisse der DKJS unterstützen junge Geflüchtete dabei, neue Netzwerke aufzubauen und sich in ihrer neuen Umgebung schnell zu orientieren.“ Insbesondere die Lebenssituation in Gemeinschaftsunterkünften und Betreutem Wohnen stellt eine zusätzliche Belastung dar, da sie oft dazu führt, dass sich die Betroffenen in sich selbst zurückziehen.
Sport verbindet und schafft Struktur
Die soziale Komponente des Sports spielt eine entscheidende Rolle in der Prävention von Einsamkeit. Sport bietet nicht nur eine physische Aktivität, sondern schafft auch eine Struktur in der Woche und fördert die psychische und soziale Gesundheit. Younis Kamil, Teilnehmer des fit nach vorn-Bündnisses in Bonn, hebt die Bedeutung von Programmen wie fit nach vorn hervor: „Hier können sie ohne Mitgliedsbeitrag Sport treiben und erfahren keine Ausgrenzung aufgrund mangelnder sportlicher Leistungsfähigkeit.“
Die Herausforderung besteht darin, Menschen zu erreichen, die sich einsam fühlen und sich zurückziehen. Eine aktive Präsenz in Gemeinschaftsunterkünften und Betreutem Wohnen, gepaart mit Vertrauensarbeit, ist entscheidend, um junge Menschen zu ermutigen, an sportlichen Aktivitäten teilzunehmen und Unterstützung anzunehmen.
fit nach vorn stellt einen wichtigen Schritt in der Förderung der Integration und des Wohlbefindens geflüchteter junger Menschen dar. Das Programm trägt nicht nur zur individuellen Entwicklung bei, sondern schafft auch widerstandsfähigere Gemeinschaften, die einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten können.