„Erleben, was wichtig ist.“

Workshop für junge Mütter beim fit nach vorn-Bündnispartner Nürnberg

Junge geflüchtete Menschen haben jeweils ihre ganz persönliche Geschichte und entsprechend individuelle Bedarfe. Da hilft es, sich austauschen zu können und Beratung sowie psychosoziale Unterstützung zu erhalten. Dieses Angebot macht zum Beispiel das fit nach vorn-Bündnis in Nürnberg rund um den 1. FC Nürnberg: Es bietet Fußballtraining für Kinder und Beratung für Eltern Während die Kinder spielen, können die Eltern sportlich aktiv werden, sich niedrigschwellig beraten lassen sowie an Sprachkursen und Kulturangeboten teilnehmen. Monatlich nutzen 50 Teilnehmende das Angebot im „ClubHaus“.

Den diesjährigen Muttertag nutze das Bündnis als Anlass, um ukrainische Mütter ins „ClubHaus“ des 1. FC Nürnberg zu einem psychologischen Workhshop einzuladen. In geschützter Atmosphäre tauschten sich die jungen Frauen zu ihren Erfahrungen und zu den Herausforderungen aus, die ein Ankommen in Deutschland mit sich bringt. Dabei fokussierten die Mütter vor allem auf die Situation ihrer Kinder:

„Alles, was den Kindern wichtig war, wurde verloren, vor allem Freund:innen. Indem sie spielen, knüpfen sie neue Kontakte und finden neue Freund:innen. Außerdem sind Mütter auch zu Freundinnen geworden, was besonders schön ist“, berichtet Olena M. aus Kiew.

Die ukrainische Sportmoderatorin Oleksandra Loboda kümmert sich um Veranstaltungen im ClubHaus. Sie betont: „Solche Veranstaltungen wie diese sind wichtig, weil sie nicht nur positive Emotionen bringen, sondern sie schaffen auch Möglichkeiten für Freundschaften. Und jetzt laden sich die Kinder einander zu Geburtstagsfeiern ein.“

Fußball als Weg zur Kommunikation

Die integrative Wirkung von Sport hebt Olena V. aus Zaporizhzhia hervor: „Unsere Kinder erleben alles durch Emotionen. Es ist inspirierend, wenn wir mit der ganzen Stadt ins Stadion gehen können, um den 1. FCN zu unterstützen. Es ist toll, dass wir zusammen mit den Einwohnern der Stadt erleben, was für sie wichtig ist.“ Oleksandra Loboda ergänzt dazu: „Sprachbarrieren und kulturelle Barrieren sind die Realitäten des Alltagslebens der Kinder. Sie mussten ihre Freundinnen in der Ukraine zurücklassen. Sie möchten in ihrer Muttersprache sprechen. Fußball ist jedoch der beste Weg zur Kommunikation und Integration. Ich finde es besonders toll, dass sowohl deutsche Kinder als auch ukrainische Kinder zur Fußballschule des 1. FCN gehen, wo sie gemeinsam spielen und miteinander sprechen können.“